21. Juni, Ruhetag
nachdem wir gestern Litauen hinter uns gelassen haben, gönnen wir uns heute mal einen Ruhetag.
Bis auf einen kurzen Schauer hat Petrus es bisher recht gut mit uns gemeint
Wir waren:
* im “Gruto Parkas”, ein Park voller sozialistischer Statuen. (Mindestens ein drittel zeigen Lenin.);
* An der Burg Trakai, eine restaurierte Burganlage auf einer Insel mitten im See;
* In Vilnius, der Hauptstadt von Litauen;
* In einem Freilichtmuseum;
* Am “Berg der Kreuze” ein kleiner Hügel mit mehr als 50.000 Kreuzen
* In Palanga, einem Ostseebad, und dort im Botanischen Garten und im Bernsteinmuseum.
Den Rest von Litauen sparen wir uns für den nächsten Besuch auf.
Gleich hinter der Lettischen Grenze nehmen wir die erste Stichstraße zur Ostsee
–eine Schotterpiste in feinstem Waschbrettdesign- zu einem wunderschönen Parkplatz hinter der Düne, um erst mal durchzuschnaufen.
Riga
nach 2460 gefahrenen Kilometern haben wir Riga erreicht und dort am 23. Juni die Sommersonnenwende gefeiert.
Tallin
Am 28.06.17 erreichen wir Tallin.
Der Campingplatz liegt 4km außerhalb an einem Yachthafen. Von dort haben wir einen Blick auf die Skyline von Tallin und auf die ausfahrenden (und ankommenden) Fähren in Richtung Helsinki, St. Petersburg und Stockholm.
Aber auch auf einige Luxusyachten und -autos wie Maseratis,Lamborghinis und so Zeug, was halt in Starnberg auch so rumfährt.
Wir parken zwischen einem Österreicher und einem Münchner, also quasi Heimatnah.
Wir schnappen uns die Räder und machen uns auf den Weg in die Stadt, für einen ersten Eindruck.
Die Räder erweisen sich in der Stadt als unpraktisch, da man auf dem mittelalterlichen Steinpflaster nicht gut fahren kann. Wir rollen einmal durch und fahren außen herum durch den Park,
dann wieder am Meer entlang zurück zum Campingplatz.
Campingplatz ist hier vielleicht etwas hoch gegriffen. Die Stellplätze im Hafen auf Asphalt sind eng, eine kleine Grünfläche mit Bänken und Platz für wenige Zelte lässt aber doch Camping-Atmosphäre aufkommen.
Die Sanitären Anlagen gehören eigentlich zum Hafen, (der Campingplatz ja auch) sind sehr einfach, außerhalb und für die Benutzung bekommt man einen Code um die Tür zu öffnen. der Zustand ist erbärmlich, die Sauberkeit OK. Duschen sind separat in einem Container und kosten extra.
Am nächsten Tag brechen wir mit dem Linienbus auf in die Stadt. Am Hafen sehen wir 4 Kreuzfahrtschiffe liegen. 4x 5000 Menschen = ca. 20.000 Menschen mehr als am Vortag. So groß ist die Stadt auch wieder nicht!
In allen Gassen sehen wir Menschentrauben, die sich um einen Reiseleiter mit grünen, blauen, lilanen… nummerierten Tafeln in der Hand schaaren und wie auf Kommando lachen und abschließend die Kameras zücken um das Gehörte noch im Bild festzuhalten, (außer die GoPro läuft eh schon die ganze Zeit mit.
Es ist schwer ein Foto ohne Menschenmassen zu bekommen, zum Glück haben wir schon einige Bilder vom Vortag.
Wir gehen auf den Turm der Olavskirche und fühlen uns erst mal sicher.
Wieder unten ist eh schon Mittagszeit und wir beschließen uns einen sonnigen Platz auf einer Restaurant-Terrasse zu suchen. Beinahe hätte es uns ins “Schnitzelhaus” mit Bayerischer Flagge vorm Lokal verschlagen, aber zwei Türen weiter fanden wir eine Speisekarte mit der Rote Beete Suppe, die wir schon das ganze Baltikum hindurch überall suchen. Wir bleiben und bestellen 2 Bier und 2 Suppen.
Satt und leicht angedudelt steifen wir weiter durch die vollen Gassen und machen uns langsam zu Fuß auf den Rückweg, um auf halber Strecke noch das Schloß zu besichtigen, das Zar Peter für Katharina bauen hat lassen.
Zurück am Wohnmobil kochen wir uns noch was feines, genießen nochmal die Hafenstimmung und fallen nach Sonnenuntergang müde ins Bett.
Über die Ostsee
Pünktlich zum Monatswechsel, wechseln wir auch das Land. Wir haben die Fähre für 30.06, Freitag Mittag gebucht. Eckerö Line für 109€, geplante Dauer der Überfahrt 2:30 Stunden.
Die Fahrt verläuft stürmisch und weder die Band noch der Zauberer können die Stimmung besonders heben.
Auch die mitgebrachte Brotzeit nehmen wir fast vollständig wieder mit von Bord, sowie zwei Paletten Estnisches Export Bier. Kein wahnsinns Schnäppchen, aber billiger wird s nicht mehr werden.
HELSINKI
Am nächsten Tag, wir hatten einen tollen Stellplatz in der nähe des Zoos für die Nacht gefunden, geht es mit den Rädern von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit durch Helsinki. Die größte Orthodoxe Kirche Nordeuropas, der evangelische Dom,
der Markt am Hafen (Den Lachsteller mit Gemüse und Kartoffeln können wir empfehlen),
eine “Love and Peace” Parade, die Markthallen, die Felsenkirche, das Sibelius Monument und noch ein Einiges mehr. Fast alles müssen wir wieder mit zahllosen Reisegruppen teilen.
Auf dem Rückweg spielt am Festivalgelände noch eine Hardrock Band für uns.
Spät kommen wir am Stellplatz an, im Nieselregen, wir haben wohl zu lange der Band gelauscht.
Finnland, der Süden
Nachdem wir die Hauptstadt ausgiebig erkundet hatten, geht es erst mal Richtung Westen.
Wir haben von einer interessanten Höhle gelesen, in Form einer Zwiebel, nahe Helsinki.
Die Bewohner in der Nähe wissen allerdings nichts davon und Wegbeschreibung haben wir auch keine.
Google ist auch keine Hilfe und die Suche gestaltet sich schwierig.
Ein freundlicher Finne hilft uns die Google Daten zu deuten und ein Anderer kann uns nach ersten Irrwegen sogar den Einstieg zeigen.
Wir suchen über eine Stunde im Wald und werden schließlich fündig.
An der Bergstation eines Skilifts verbringen wir die Nacht.
Weiter gehts nach Turku,
wir besuchen den Dom und das Marine-Museum.
Ein Eis in Naantali;
dann die Weltkulturerbe Stadt Rauma;
Interessante Tierwelt am Wegesrand und immer wieder nette Plätze für die Nacht.
Über Tampere geht´s nach Lahti, wo wir uns den Besuch der Skisprungschanzen nicht entgehen lassen.
Nach dem anstrengenden Aufstieg mit Sessellift und Aufzug, brauchts dann auch eine ordentliche Brotzeit zum Mittag.
Weiter gehts Richtung Osten, wo wir in Savolinna die Burg besichtigen, es sind gerade Opernfestspiele, deswegen dürfen wir nicht überall hin, aber dafür können wir bei den Proben zu Rigoletto zuhören.
Der Weg führt uns nun nach Koli, dort besteigen wir den Pieni-Koli, den Ukko-Koli, den Paha-Koli und den Akka-Koli und genießen die wohl angeblich berühmteste Aussicht in ganz Finnland.
Zwei Tage später machen wir uns auf, das “Grab des Teufels: Hitonhauta” zu suchen. Wieder eine Wanderung von der wir gelesen haben und es keine genauere Ortsbeschreibung gibt.
Da Google diesen Ort kennt ist die Suche weniger beschwerlich und außerdem führt uns diesmal sogar ein Wegweiser zum Wanderparkplatz.
Leider wurde es aufgegeben diesen Weg zu pflegen, was sich nicht nur auf die Beschilderung auswirkt.
Aber wir finden es und es hat sich gelohnt.
Der Weg führt durch eine verwunschene Schlucht und wir kommen an den Felsen, der den Eingang zur Höhle “versperrt”.
Daran vorbei geklettert liegt es endlich vor uns:
HITONHAUTA
Finnland, der Norden.
Wir machen uns auf den Weg Richtung Oulu und damit nochmal zurück zur Ostsee. da wieder Montag ist und alle Museen zu haben, machen wir uns erst mal einen schönen Nachmittag an einem kleinen Hafen mit Strand, bei Würschtl grillen überm Feuer.
Und weil das Wetter so schön ist, bleiben wir den folgenden Vormittag noch am Strand und baden in der Ostsee bevor wir uns dann doch nach Oulu aufmachen um ein paar Museen zu besuchen. Wir schaffen gerade noch den Dom und das Kunstmuseum und schon ist s 17Uhr.
Für die Nacht fahren wir wir wieder ein Stück zurück, um mit der Fähre auf die vorgelagerte Insel Hailuoto zu gelangen wo wir ein Plätzchen für die Nacht suchen und dabei wiedermal auf Elche stoßen.
Am Folgenden Tag nochmal kurz nach Oulu auf einen Museumsbesuch und dann ab nach Nord-Osten an die Russische Grenze zum Oulanka Nationalpark.
Hier gibt es zahlreiche Wanderrouten, unter Anderem die große und die kleine Bärenrunde.
wir entscheiden uns für die kleine mit 12 Kilometern. Für die Große mit 82 km fehlt uns die Zeit und die Ausrüstung.
Wir treffen weder auf Bären, noch auf Beeren, aber auf Wald, Moor, Seen, Flüsse, Hängebrücken, Mücken, Feuerstellen und Schutzhütten.
Seit wir Oulo verlassen haben treffen wir vermehrt auf Rentiere. erst einzelne oder kleine Gruppen, dann aber auch ganze Herden; Teils mitten auf der Straße, Teils an dem Übernachtungsplätzen.
In Rovanniemi besuchen wir das Arktikum, ein Museum über die Arktis und deren Tiere und Pflanzen, die Menschen, die dort lebten, Aurora Borealis , die Mittenachtsonne und solche Dinge.
Dann fahren wir weiter, ein Stück außerhalb, etwas versteckt im Wald, liegt ein deutscher Soldatenfriedhof für die Gefallenen von 1938 bis 1945. Das Schicksal dieser teils noch sehr jungen Männer drückt auch auf unsere Stimmung.
Wir fahren ein Stück weiter und sind am Polarkreis.
Im Gegensatz zu den von uns bisher besuchten Polarkreis-Zentren empfängt und hier der Santa-Park mit fröhlichster Weihnachtsmusik und allem zum Thema Santa Claus… von dem wir aber gerade nichts wissen wollen.
Zum guten Schluß finden wir aber noch einen “normalen” Souvenirshop in dem wir ein paar Postkarten ohne Weihnachts- oder Santa-Motiv ergattern können.
Nächster Stop ist das Goldmuseum in Tankavaara.
Hier erfahren wir alles über die Geschichte des Goldwaschens in Lappland, Goldminen und Funde aus anderen Ländern der Erde, sehen ein paar Goldgräber-Hütten und können auch –gegen zusätzliche Bezahlung- am Ort der jährlichen Goldwasch-Meisterschaften selbst Hand anlegen und aus einer Schaufel Dreck kleinste Goldteilchen herauswaschen.
Weiter gehts nach Inari, wo wir das Samenmuseum besuchen. Die Themen sind ähnlich wie im Arktikum
nur aus Sicht der Samen und ohne Naturphänomene.
Wir suchen uns einen Platz am Inarisee, dem drittgrößten See in Finnland, um mal wieder ein wenig zur Ruhe zu kommen. Gar nicht so einfach, denn auch hier ist viel Privatgelände und wenig öffentlicher Seezugang.
Was dann folgt ist die Nacht mit der schlimmsten Mückenplage seit beginn des Urlaubs, bisher hielt sich s echt in Grenzen. Wir finden nur wenig Schlaf.
Am nächsten Tag, das Wetter ist immer noch fantastisch, genau wie am Tag zuvor – nur mit weniger Wind, beschließen wir endlich das Boot herauszuholen und den See vom Wasser aus zu erkunden.
Was beim aufpumpen noch kein Problem war, gestaltet sich beim zusammenpacken viel schwieriger. Die Mücken und vor allem auch die Bremsen sind wieder da, und das sehr zahlreich.
Bitte nicht noch eine Nacht an diesem, sonst wundervollen Platz. Wir fahren weiter und finden kaum 20km später einen herrlichen Platz an einem kleineren See im Wald mit ähnlich vielen Plagegeistern.
Wichtigster Unterschied: Hier gibt es eine Feuerstelle!!
Kaum ausgestiegen entfachen wir ein Feuer und siehe da: es wird erträglich. wir machen Nudelsalat und grillen Würschtl auf Finnisch: Am selbstgeschnitzten Stock über und in der Flamme.
Für die Nacht nutzen wir diesmal unser mitgebrachtes IKEA Mückengitter.
Ein klarer Kauftipp! Unsere letzte Nacht in Finnland bleibt entspannt und ruhig, zumindest innerhalb des Mückennetzzeltes.
Nordnorwegen, Grense Jacobselv
Norwegen, endlich oben.
Aber bevor s ganz in den Norden geht, fahren wir auf der Straße nach Murmansk bis zur Russischen Grenze.
Ein kurzes Foto und weiter gehts,
100Meter zurück und dann der Straße 886 Richtung Osten folgen. Die Straße ist überraschend gut ausgebaut und wir kommen schnell voran. So ungefähr zehn Kilometer. Nun bekommt die Fahrbahn ein hügeliges Profil mit teils 20cm hohen Huggeln und auch entsprechend tiefen Quer-Rillen. Wenn man da zu schnell dran ist…
Wir übersehen einen und rauschen bei erlaubten 50km/h mit gut 35 über den Huggel. Der Bus macht einen ordentlichen Hüpfer und wir dürfen später unsere Sachen wieder sortieren.
Wir erreichen erneut die russische Grenze.
Sie verläuft hier in der Flußmitte des Jacobselv und begleitet uns Nordwärts bis an die Barentsee.
Die Straße ist einer Sandpiste gewichen mit zahlreichen Schlaglöchern, die man aber gut sehen kann, da in ihnen noch das Wasser vom letzten Regenschauer steht.
Kurz bevor wir die Küste erreichen steht zu unserer Linken die Kong Oskars Kapell, die wir im Nieselregen besuchen.
Schon zieht die Wolkendecke auf und die Sonne beschert uns einen traumhaften Abend den wir an einem Parkplatz direkt am Meer genießen dürfen.
Das Wasser ist hier übrigens gar nicht so kalt, wir hatten nur bei dem Spaziergang keine Badesachen dabei.
Von der Ostgrenze zum Nordkap
Nachdem wir den östlichsten Punkt Norwegens hinter uns gelassen haben, ziehen wir weiter Richtung Westen. Das erste Ziel ist Kirkenes wir wollen eigentlich nur Geld abheben um ein paar Norwegische Kronen in bar einstecken zu haben und zum Hurtigruten Büro um einen 2017er Fahrplan zu ergattern. Geld gibts auf der Bank, das Hurtigruten Büro finden wir nicht, drum versuchen wir s in der Touristinformation. Wir folgen der “i”-Beschilderung bis zum Ende und … Nichts.
Wir fahren nochmal rum …. Nichts.
Wir suchen in unserem Reiseführer nach der Adresse. Da stehen wir bereits aber … Nichts. Als wir im Hotel fragen, erfahren wir: Sowas gib es hier nicht. Also weiter. Wir wollen noch zum Aussichtspunkt, finden zwar die Aussicht aber nicht dem Punkt…
Nun geht´s weiter auf die Varanger Halbinsel. Zuerst nach Vadsø, wo wir im Hafenbüro den Hurtigrutenfahrplan bekommen, dann nach Vardø, wo um 16:45 die Hurtigruten abfahren sollen. Wir kommen kurz vor dem Schiff an und freuen uns wie die kleinen Kinder.
Nachdem alle Passagiere von Bord sind, gehen wir hoch und holen uns eine Gastkarte. Im Anschluß laufen wir durch Vardø und besuchen die Festung, die Kirchen und die Gedenkstätte zur Hexenverbrennung.
Wir wollen weiter nach Hamningberg und folgen einer einspurigen Sraße mit Ausweichstellen durch eine schroffe Felslandschaft.
Bei einer Runde durch das kleine Fischerdorf finden wir ein Kafé und Ragnars Pizzaria. Das Kafé hat “closed” und die Pizzaria ist “stengt”
Nach dem Abendessen machen wir uns auf, den Berg hinter dem Parkplatz zu erklimmen. Auf dem Gipfel finden wir eine alte deutsche Bunkeranlage, in der wir soweit möglich herumkrabbeln. Wir ärgern uns, da wir weder Fotoapparat, Handy, noch eine Taschenlampe bei uns haben und uns in die Schwärze der Bunker nicht vorwagen…
Beim Blick von der Klippe in die Tiefe machen wir eine tolle Entdeckung…. (Geschichte für Interessierte nach unserer Heimreise…)
Am nächsten Tag geht´s den gleichen Weg wieder zurück und in die nächste Stichstraße zum Meer, um am Ende, nach ca 300km Fahrt ca 40km Luftlinie von Hamningberg entfernt in Båtsfjord zu stehen, Pünktlich zur Ankunft der Hurtigruten. Wir holen uns eine Gästekarte.
Tags drauf gehts nach Berlevåg, ein Fischerdorf ohne besondere Sehenswürdigkeiten, wir wollen schon wieder zurück als wir den Tipp bekommen, 2km außerhalb zu parken und zum Tanahorn zu wandern. Wir nutzen das schöne Wetter und folgen dem Vorschlag.
Der “Wanderparkplatz ist so nett am Meer gelegen, daß wir die Nacht dort verbringen und die Mitternachtssonne genießen. Die Hurtigrutenboote ziehen vorbei.
Der nächste Morgen beginnt sonnig mit einem Frühstück draußen.
Am Horizont zieht eine Nebelbank auf. Wir brechen auf nach Mehamn. also den Weg wieder zurück und der nächsten Stichstraße folgen zu einem Aussichtspunkt hinter Mehamn um die Hurtigruten zu empfangen
und dann weiter zum Nördlichsten, mit dem Auto erreichbaren Festlandspunkt und dem nördlichsten Festlands-Leuchtturm Europas in Slettnes.
Die Nebelbank ist mittlerweile bis dorthin vorgedrungen, es sind teilweise keine 20m Sicht und nur noch 9Grad.
Wir beschließen nach Mehamn zurück zu fahren und die Nacht auf dem Aussichtspunkt zu verbringen.
Hier befinden sich die Überreste einer deutschen Artillerie Batterie aus dem 2. Weltkrieg. Die Mannschaft stammte aus Buchlohe.
Abendessen draußen bei 18Grad in der Sonne.
Nächster Tag, immer noch sonnig, die Nebelbank ist nicht weiter näher gekommen. Nach einem kurzen Abstecher nach Kjøllefjord gehts wieder zurück zur nächsten großen Kreuzung und wir nehmen den nächsten Abzweig und fahren zum (kommerziellen) Nordkap.
Unsere alte Bekannte, die Nebelbank, ist an der Küste deutlich vorgerückt und hat uns offenbar längst überholt. Wir befürchten das Schlimmste, aber zum Glück liegt das Nordkap hoch genug und wir können dort die Sonne genießen. unter uns sehen wir kein Wasser, sondern Nebel so weit das Auge reicht.
Je näher es an Null Uhr geht, umso mehr Reisebusse kommen die Straße lang und füllen das Plateau mit Menschen.
Wir erleben eine unglaublich tolle Nacht und kommen erst spät ins Bett, schon wieder!
Am nächsten Morgen gönnen wir uns das Frühstücksbuffet im Nordkap Restaurant, (Verglichen mit Starnberg gar nicht Mal so teuer), machen draußen nochmal viele Fotos,
Vom Nordkap Richtung Süd-West
Nach Abreise vom Nordkap haben wir noch kurz in Honningsvåg vorbeigeschaut, ohne große Hoffnung hier irgendetwas Aufregendes zu entdecken. Im Hafen finden wir einen Parkplatz direkt vor einem Restaurant mit Namen “King Crab House”. Seit Kirkenes wollen wir diese Krabben essen und können sie nirgends finden und da eh gerade Mittagszeit ist…
Weiter gehts nach Hammerfest, wo wir zu einem uns bereits bekannten Aussichtspunkt- mit Blick über die Stadt und den Flughafen- fahren. Den Nachmittag verbringen wir mit Sonne-sitzen, Schiffe und Flugzeuge gucken.
An N+M aus B: Danke fürs Kennenlernen! Und hier noch eine Einladung zu uns. Ihr müsst auch nicht fasten…
Der folgende Tag bringt uns nach Alta. Dort grillen wir Würstel (haben seit Finnland Würstel- Vorrat im Kühlschrank ) Der ruhig gelegene Badeplatz ist gleichzeitig unser Nachtlager. Am nächsten Morgen schauen wir noch beim Helleristinger Museum vorbei.
Hier kann man eine Menge alter Felszeichnungen bewundern. Wir waren vor fünf Jahren schon dort und gehen davon aus, daß nicht viele neue “alte Felszeichungen” dazugekommen sein dürften und machen uns wieder auf den Weg in Richtung Tromsø.
Straßensperre auf Norwegisch:
Da das Wetter wieder schlechter geworden ist und uns die Nächte mit dem wenigen Schlaf noch in den Knochen stecken suchen wir uns bald einen Platz zum übernachten.
Erste ernstzunehmende Reparatur
Bei einem “Kontrollgang” um den Bus stellen wir fest, daß der Fahradträger nicht mehr an seinem Platz sitzt, sondern sich wohl bei einem der zahllosen Schlaglöchern oder Bodenwellen gelöst haben muß und jetzt gute 2cm tiefer sitz. Die Hecktür sieht auch nicht mehr so gut aus.
Also Montageanleitung raus, erst mal abbauen. Räder runter, Abdeckungen und Schrauben lösen.
Alles neu justieren, die Hecktüre wieder in Form bringen (soweit möglich) und siehe da, nach einer Stunde sieht s fast wieder aus wie neu!
Bine hat die Zeit genutzt und wieder einen Schwung Wäsche gewaschen.
nach Tromsø
Bevor wir weiterfahren finden wir -auf der Suche nach der Bunkeranlage einer weiteren Küstenbatterie- eine Vogelbeobachtungsstation, kaum Vögel aber reife Moltebeeren. Die ersten selber gefundenen!!!
Der Fahradständer scheint zu halten. Wir fahren weiter nach Tromsø
Schon beim Einfahren in die Stadt erblicken wir am Kai das Hurtigrutenschiff. Wir holen uns gleich mal… nein, keine Gästekarte , sondern Norwegens bestes Softeis am Kiosk unterhalb der Eismehrkathedrale, und genießen den Blick von der Kirche über die Brücke.
Für den nächsten Tag ist eine Bergtour geplant, auf den ”Hausberg”. Jedoch liegt der ganze Berg am Morgen in dichtem Nebel.
Nach mehrmaligen Planänderungen reißt der Nebel auf. Wir starten… und werden belohnt.
Am Abend gönnen wir uns zwei Halbe Bier in der Mack-Brauerei, der nördlichsten Brauerei der Welt (1/2l = 9€ !!!)
Am Tag drauf, es hat sich über Nacht so richtig eingeregnet, legen wir einen Ruhetag ein. Am Nachmittag schlendern wir durchs verregnete Tromsø, durch alle Souveniershops und besuchen das Kaffee am Marktplatz.
Nach einer kalten Nacht fahren wir weiter Richtung Westen.
Angler Glück und Angler Pech
Heute wollen wir mal die Angel ausprobieren. Bisher hatten wir ja irgendwie nie so wirklich die Gelegenheit. wir fahren an den Straumsfjorden, da soll es zum Gezeitenwechsel reichlich Fische geben. Also versuchen wir unser Glück.
5x Seelachs und eine Seemöve, die sich in der Angelschnur verheddert. den Fisch behalten wir, die Möve lassen wir wieder frei.
Auch Bine ist erfolgreich. Sie unterhält sich nett mit einem Fischer und bekommt einen Dorsch geschenkt.
Zum Abendessen gibts Fisch.
Wir sind K.O. und schlafen lange.
Heute machen wir einen Abstecher nach Sommerøy. Das Wetter passt zum Namen. Der Stellplatz liegt direkt am Meer, von dort blicken wir über viele kleine Inseln. In der Ferne ragen die spitzen Berge von Senja aus dem Meer.
Zum Abendessen wird Fisch gegrillt.
Wir gehen nochmal ans Wasser. Bine übt Angel auswerfen und fängt einen Seestern!?! Auch den lassen wir wieder frei.
Später kommt der Regen…
Am drauffolgenden Tag fahren wir “zufällig” wieder am Straumsfjorden vorbei… so für eine Stunde wollen wir`s nochmal versuchen.
Die Felsen sind vom Regen rutschig und man bekommt kaum einen sicheren Stand. Bine liegt im Matsch…
Wir fangen einen Mini-Seelachs und verlieren 3 Köder plus den Mini-Seelachs (war als Köderfisch gedacht) in den Algen.
Enttäuscht und pitschnass gehen wir zum Bus zurück und fahren weiter.
durch “unsre” Lande
Am süd-östlichen Ausgang des Straumsfjorden haben wir in unsrem Straßenatlas eine Landzunge und einen gleichnamigen Ort entdeckt zu dem wir unbedingt fahren müssen. Er heißt:
Ist nicht weiter verwunderlich, liegt er doch am Eingang zum Balsfjord.
Kurze Zeit später erreichen wir die
Wir stellen uns am Fjord an einen Hafen und gehen noch ein paar Felszeichnungen anschauen.
Leider ist heute ein sehr verregneter Tag, aber auch der Regen hat seine schönen Seiten.
Am nächsten Morgen brauchen wir sehr lange bis wir loskommen, denn mit der Flut kamen auch die Schweinswale, die sich lange vorm Hafen im Wasser tummeln.
Senja
Die Insel Senja wollten wir zwar kurz besuchen, hatten sie aber gar nicht so richtig in die Planung mit aufgenommen. Einige Leute haben uns aber erzählt wie schön´s dort ist. (unter anderem unser österreichischer Angelfreund: “s is schee auf Senja, wanns schee is”) Also haben wir kurzer Hand beschlossen, die Insel intensiver kennenzulernen. Unsere Entscheidung fiel auf die Umrundung der nördlichen Hälfte.
Abends noch über Finnsnes auf die Insel gefahren und recht schnell ein Nachtlager gesucht. Der Regen hat aufgehört, aber die Wolken lassen die umliegenden Berge nur erahnen.
Am nächsten Morgen kann man schon blaue Stellen am Himmel ausmachen und nach ein paar gefahrenen Kilometern freuen wir uns an einem herrlichen Sommertag.
wir besuchen Bothamn, die Insel Husøy, Senjahopen
und Medfjordvaer, hier legen wir eine Mittagspause ein, machen eine kleine Wanderung und beschließen dann auch die Nacht hier zu bleiben.
Tags drauf starten wir zeitig, machen noch einen Abstecher nach Bovaer, hier soll der Sandstrand ganz besonders lang und schön sein.
Naja.
Weiter gehts. Eine traumhafte Straße führt uns nach Gryllefjord.
Von hier nehmen wir die Fähre nach Andenes.
Auf wiedersehen Senja im nächsten großen Norwegenurlaub!
Die Vesterålen
noch weit vor Andenes begrüßt uns mal wieder ein dichter Küstennebel. Da die deutlich schönere Außenseite der Insel bereits vom Nebel verhüllt ist,
entscheiden wir uns kurzfristig für die Ostseite, um wenigstens noch ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Bine verbringt den Abend damit, aus den gesammelten Beeren Saft zu kochen.
Der nächste Morgen beginnt wieder trüb . Eine kleine Schotterstraße führt uns quer über die Insel durch ein Hochmoor auf die Westseite. Auf dem Fjell entdecken wir reife Moltebeeren und nochmals reichlich Krähenbeeren. Das Sammelfieber ist sofort entfacht…
Es hat angefangen zu regnen, also rein in die Regenjacken und Gummistiefel und los geht´s!
Eine knappe Stunde später haben wir ein Schälchen Moltebeeren, eine Schüssel Krähenbeeren und drei Birkenpilze.
Da der Norden immer noch im Nebel liegt, fahren wir in südlicher Richtung, dort sieht das Wetter freundlicher aus. Bei unserem Zick Zack Kurz über die Inseln landen wir schließlich im Süd-Westen in der Nähe von Bø auf dem Parkplatz von einen 1700 Jahre alten Gräberfeld.
Im Übrigen wieder im “Grau in Grau”.
Tags drauf beenden wir die Inselrundfahrt und starten Richtung Süden. Von der Nachbarinsel geht die Fähre auf die Lofoten. Wir können die Inselgruppe schon sehen, oben Wolken, unten Nebel. Auch die Urlauber, die von den Lofoten nach Norden fahren berichten uns von schlechtem Wetter.
Uns reicht´s vom Küstennebel und wir beschließen weiter ins Land zu fahren. Siehe da: die Wolken lockern auf und am nächsten Morgen gibt´s Frühstück in der Sonne.
Wir fahren auf Nebenstrecken Richtung Osten, wollen nochmal Moltebeeren pflücken (Aus der ersten Schüssel hatten wir Marmelade gekocht,und weil die so saugut ist…) und Fische fangen. Beides klappt nicht, aber wir erspähen aus dem Bus ein paar Rotkappen
und erleben einen entspannten sonnigen Tag.
Erst am Abend und in der Nacht kommt wieder etwas Regen.
Das Wetter ist uns aber gerade ziemlich egal. Wir fahren nach Narvik und gehen in das Ofoten-Museum. Wir erfahren viel über die Geschichte der Stadt, die Erztransporte und deren Verladehafen.
Ein paar letzte Einkäufe und es geht nach einer kurzen Verabschiedung vom Eismeer über das Bjørnfjell zur Landesgrenze. Ein Würdiger Abschluss in einer traumhaften Landschaft.
Auf Wiedersehen Norwegen! Hallo Schweden!
Schwedens Norden
Der erste Weg führt uns nach Kiruna, einer Bergwerksstadt. Wir übernachten oberhalb der Stadt am Ski- und Aussichtsberg. Von dort aus beobachten wir die Erz-Züge vom und zum Bergwerk. Es ist wie auf einer Modelleisenbahn.
Tags drauf wollen wir die Mine besuchen. Leider sind die Führungen bis übermorgen schon ausgebucht…
Wir verschieben das Erlebnis auf unseren nächsten Besuch und fahren weiter ins 25 Kilometer entfernte Jukkasjärvi.
Hier steht im Winter das Eishotel und im Sommer kann man in einem tiefgekühlten Nachbau einen guten Eindruck davon bekommen. Wir hatten es vor fünf Jahren schon mal besucht und verzichten diesmal, nicht zuletzt wegen der 40€ pro Person.
In der Karte haben wir in der Nähe eine Raketenabschußrampe und ein riesiges “Raketenschußfeld” entdeckt. Das wollen wir uns näher ansehen. Ein Wegweiser verweist auf eine Außenstelle der ESA. Die Straße führt uns entlang zahlreicher “Betreten verboten” Schilder. Am Ende der Straße befindet sich ein Besucherzentrum, in dem anschaulich mit Bildern und Filmen erklärt wird, was hier so geschieht.
Wir bleiben die Nacht am Jukkasjärvi (Der See und der Ort tragen den gleichen Namen) machen Feuer und grillen.
Unser Weg führt uns weiter nach Gällivare. (50 Kilometer südlich, der Norden lässt uns noch nicht los!) Hier gibt es auch einige Bergwerke. Wir wollen versuchen hier eine Führung zu bekommen. Fehlanzeige! die letzte Führung läuft schon, dann ist Wochenende….. Wir besuchen stattdessen eine Ausstellung über den Nationalpark “Lapponia”.
Für die Nacht fahren wir auf einer schmale Straße zur Bergstation vom Hausberg “Dundret”. Mit 829 Metern die höchste Erhebung im Umkreis.
Nach dem Abendessen starten wir zu einer Abendbesteigung auf den Gipfel. Es wird ja lange nicht dunkel…nur kalt!!
Der Ausblick ist gigantisch. Von hier kann man angeblich 1/6 von gesamt Schweden überblicken. Hier oben zweifeln wir keine Sekunde mehr daran.
Die nächste Etappe führt uns nach Porjus. (wieder nur 50 Kilometer)
Porjus lebt von und durch Wasserkraft, seit Vattenfall im einstigen “5 Häuser Dorf” einen Stausee und ein Wasserkraftwerk gebaut hat.
Wir besuchen das alte Kraftwerk, (es wurde durch ein moderneres ersetzt) und bekommen viel erzählt über die Geschichte und die Funktionsweise. Wir dürfen sogar in die Maschinenhalle. Hier stehen noch die ersten 7 Turbinen und Generatoren. Des weiteren 2 neuere funktionsfähige Generatoren zu Ausbildungs- und Forschungszwecken.
Danach schauen wir noch im örtlichen Wild- und Souveniershop vorbei. Den Laden ,in dem es auf kleinstem Raum Allerlei zu kaufen gibt hatten wir vor 5 Jahren entdeckt. Der Besitzer begrüßt uns auf deutsch mit “Willkommen zurück”! Seit Neuestem ist dies hier gleichzeitig das Cafe “Björn” und so verweilen wir 2 Stunden auf einer kuscheligen Bank, trinken Kaffee und essen die weltbesten Kanelbullar. Dabei lauschen wir und andere deutsche Gäste Asbjörn´s Geschichten.
Von Porjus fahren wir nur wenige Kilometer und nehmen uns für den nächsten Tag den Muddus Nationalpark vor, zumindest wollen wir einen kleinen Teil kennenlernen. Wir machen einen herrlichen Spaziergang durch einen faszinierenden Wald.
Hier gibt es auch viele Heidelbeeren. Natürlich haben wir schon eine Schüssel voll!